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Gunni (damals 20, Festivalbesucher) erinnert sich:
"Ich weiss nicht mehr genau, wie ich erfahren habe, daß auf Fehmarn das Festival stattfindet. Aber den roten Handzettel hatte ich schon vor dem Festival, Promotion hat es also tatsächlich gegeben. Wir sind, glaube ich mit dem Bus bis nach Burg auf Fehmarn gefahren, das müßte am 3. September gewesen sein. Von dort sind wir den Rest gelaufen (!). War aber relativ einfach, man mußte nur der Masse folgen, da sind ganze Karavanen hingepilgert, es ging teilweise auch querfeldein über Äcker und Wiesen. Wir hatten zunächst überlegt, ohne Eintritt zu zahlen, über den Zaun zu klettern, aber die Rocker waren wirklich SEHR brutal. Die haben die Leute mit Ketten wieder über die Zäune zurückgeprügelt. Ich hab selber gesehen, wie einer `ne Kette auf den Kopf gekriegt hat, wir haben uns dann doch lieber eine Karte gekauft. Es hat dann wie gesagt ununterbrochen geregnet, 3 Tage im Schlamm. Wir hatten kein Zelt dabei, sind aber in einem der großen Zelte weiter hinten untergekommen, wahrscheinlich, weil wir etwas zu Rauchen hatten. Ich glaube das war eines der Zelte, wo auch einige Rocker untergebracht waren. Ich weiss auch nicht mehr so genau wie es dazu kam, wahrscheinlich mit dem Spruch "Hey, wir sind Hamburger Jungs, wir haben was zu rauchen, können wir hier mal eben rein?". "Ja klar, kommt rein, macht es euch bequem"....Wir hatten da dann keine Probleme mehr. Ich erinnere mich nicht mehr so genau an die ganzen Bands... Alexis Korner, Canned Heat, Kravinkel, da kann ich mich noch dran erinnern.
Wir waren schon hauptsächlich wegen Hendrix da, haben dann ja auch 3 Tage auf ihn gewartet. Als Jimi auf die Bühne kam, schien auf einmal die Sonne, und das Konzert war unglaublich. Danach waren wir noch ein paar Stunden da, ich glaube als letztes habe ich noch Embryo gesehen, dann sind wir weg."

 

Christian Burchard von EMBRYO erinnert sich:
"Fehmarn war unser erstes Festival und wir haben gedacht, das wird bestimmt ein tolles Festival: wer da alles spielt, große Stars und wir sind auch dabei. Wir waren also sehr euphorisch und sind die 1000 km von München nach Fehmarn mit unserem VW-Bus in einem Turn durchgefahren. wir kamen abends im Dunkeln auf Fehmarn an, und es war ein fürchterliches Wetter: Regen und Sturm. Wir wurden gleich von einer Horde Rockern in Empfang genommen, die den Bus umringten. Wir sagten, wir sind Embryo und sollen hier spielen. der VW-Bus hatte ja damals rund um das Dach so eine Rinne. Daran haben sich die Rocker festgekrallt und mit Ketten auf die Leute vor uns eingeschlagen, damit die uns Platz machen sollten. Wir waren total schockiert und haben gerufen: Spinnt ihr? Hört auf! Aber die waren besoffen und haben überhaupt nicht reagiert.
Unsere Stimmung war vollständig umgeschlagen. es war mehr als ernüchternd und wir waren absolut sprachlos.
Irgendwie sind wir dann ins
Backstage-Areal hinter der Bühne gekommen. Es spielten gerade Canned Heat und die wollte ich sehen. Ich kletterte von hinten auf die Bühne und bemerkte als erstes einen Roadie, der auf dem Boden kniete und die Beckenständer festhielt. Die wären sonst vom Wind weggeflogen.
Canned Heat spielten nur langsame Blues-Stücke. Vor ein paar Tagen war ihr Gitarrist gestorben und das haben sie in jedem Song erzählt. Die standen noch völlig unter Schock.
Später trafen wir Alexis Korner und das war unser Glück. Denn die Veranstalter waren überhaupt nicht präsent und keiner war da, der uns irgendeine Auskunft geben konnte. Alexis war die gute Seele des Festivals und wahrscheinlich auch dessen Rettung. Während der Pausen stand er immer wieder mit seiner Gitarre auf der Bühne , spielte ein paar Blues-Stücke und sorgte für Good Vibrations auf dem Platz. Und hinter der Bühne kümmerte er sich noch um die anderen Musiker. Er nahm uns bei der Hand und fuhr mit uns in eine Pension. Wir waren völlig kaputt von der langen Fahrt, aber wir haben dann trotzdem noch bis vier Uhr in der früh mit ihm zusammengesessen und gequatscht.
Am nächsten Morgen fuhren wir mit Alexis zusammen zum Festivalgelände. Zu unserer Überraschung trafen wir dort die ganze Münchener Prominenz - Rainer Langhans, Uschi Obermeier und solche Leute. Die waren extra gekommen und hofften darauf, ein paar sätze mit Jimi Hendrix sprechen zu können. Natürlich vergeblich. Jimi kam vorgefahren und verschwand sofort in einem Wohnwagen. Davor bauten sich Rocker mit gezückten Messern auf und ich habe wieder gedacht: um Himmels willen, wo sind wir hier gelandet.
Den Hendrix Auftritt habe ich mit dann vom Publikum aus angesehen, und das war eine ganz andere Atmosphäre. das Wetter war wunderbar, und es war eine riesige Stimmung. Ich fand auch, daß Jimi ein gutes Konzert gespielt hat. Den Leuten hat es gefallen, die waren gut drauf. Und wir spielten direkt nach Jimis Auftritt und wurden von dieser positiven Stimmung empfangen.
Das Konzert war toll. Wir spielten etwa eine dreiviertel Stunde und die Response vom Publikum war riesig. Beim Spielen veränderte sich die Landschaft. Ich habe das sehr genossen. Die Sonne strahlte und es war ein besonderes Feeling, direkt am Meer zu spielen.
Nach dem Auftritt ging der Stress los. Wir mußten unser Equipment in Sicherheit bringen und aufpassen , das nichts geklaut wurde. Damals haben sie bei Konzerten noch geklaut wie die Raben, denn Equipment war teuer. Daher hatten wir ziemliche Panik, das was wegkam, weil wir auf der Rückreise Anschlußkonzerte hatten, die wir nicht hätten spielen können, wenn was wichtiges gefehlt hätte. Wir waren so mit dem Einpacken beschäftigt, das ich überhaupt nicht mitbekommen habe, wie es auf der Bühne weiterging.
Der nächste Stress war die Gage: einer aus unserer Clique, Max Pax, war in die Veranstalterbaracke gegangen, um die Gage abzuholen. Dort hatte man ihm 150 DM Fahrtkosten und einen Scheck über 2000 DM in die Hand gedrückt.
Max hatte wohl den richtigen Riecher oder vielleicht hatte man es ihm auch gesagt, Jedenfalls versteckte er das Geld im Strumpf. Vor der Baracke wurde er von Rockern gefilzt, und die hätten ihm alles Geld abgenommen. Immer wieder waren wir mit diesen Rockern konfrontiert, die ihre Machtposition als Ordner ziemlich auskosteten.
Ich kann mich noch an Limbus erinnern, weil wir mit denen befreundet waren, und dann kamen die Scherben und die Bühne fing an zu brennen. Für uns galt dann nur noch: ab in den Bus und nichts wie weg. In dem Moment wurde mir klar, das der Scheck nicht gedeckt war..."
(aus: jimi hendrix und der sturm auf fehmarn, kulturbuch bremen 1997)

 

Ford Crull (damals 17, Assistant Stage Manager ) erinnert sich:

Ford Crull lebt heute als Künstler in New York. Als 17-jähriger reiste Crull damals durch Europa und hörte auf dem Isle of Wight Festival von dem geplanten Fehmarn Love & Peace Open Air. Er reiste zusammen mit der Gruppe FOTHERINGAY und wurde auf Fehmarn zunächst als Stagehand angeheuert (hauptsächlich wegen seiner Englischkenntnisse). Später dann, als die ersten Manager und Verantwortlichen sich aus dem Staub machten, wurden er und andere (siehe unten) "offizielle" Stage Manager (was auch immer das im Chaos von Fehmarn bedeutete).

“Wenn jemand sagt, das IOW Festival sei eine Katastrophe gewesen, dann hätten sie nach Fehmarn kommen müssen! Ich war unterwegs nach Schweden, um eine Freundin von mir zu treffen. Auf halbem Wege kehrte ich um, und traf mit den britischen Folkrockern FOTHERINGAY (mit Sandy Denny) zusammen, fuhr mit Ihnen nach Fehmarn und wurde dort promt als Stagehand angeheuert. Fehmarn hatte ein gutes Line-Up, aber dort herrschte nur Chaos. Sandy Denny bekam immer wieder Stromschläge vom Mikrofon. Wer auch immer diese Bühne gebaut hatte war ein Idiot. Es gab stärkste Stürme und das Wasser wurde quasi vom Meer auf die Bühne gefegt. Alles war naß und Sandy bekam immer wieder Stromschläge...


Crull erinnert sich an eine andere potenziell "brenzlige" Situation, als er Rod Stewart und den Roadmanager der Faces zur OZ (Organisationszentrale) begleitete, um deren Gage abzuholen.

“Sie gaben den Bands Koffer voller Bargeld, teilweise auch in Dollars. Wir mußten den ganzen Weg zurück zur Backstage mitten durch die Massen laufen - mit Koffern voller Tausenden von Dollars. Ich bin mir sicher, wenn die Rocker das gewußt hätten, die hätten sofort das OZ gestürmt. Nach geglückter Rückkehr zog ich mein Hasch aus der Tasche, und die Faces zogen ihres ...Ich hatte vielleicht eine Unze, die Jungs hatten es pfundweise dabei!

über Jimi Hendrix :

“Als ich sie sah, redeten Jimi, Billy und Mitch überhaupt nicht miteinander. Jimi und Mitch sahen so dünn aus...die Beine von Mitch waren so dünn wie meine Arme.”

darüber, wie er dem Chaos entkam:

“Die Biker witterten irgendwann, daß sie nicht bezahlt werden und liefen Amok. Als die Ausschreitungen anfingen, tauchte die deutsche Polizei auf, und es gab tatsächlich so etwas wie eine Schießerei zwischen den beiden Gruppen. Die Scheiben von unserem Bus wurden eingeschlagen und ich mußte dem fahrenden Roadie helfen, indem ich einen.... hochhielt, damit er bei dem hineinpeitschenden Regen etwas sehen konnte. Als wir bei der Band im Hotel eintrafen kam Sandy Denny und gab mir einen dicken Kuss weil ich ihr Equipment gerettet hatte und sie boten mir einen Job an! Sie war wirklich ein Engel..."

 

WALTER WESTRUPP (Witthüser&Westrupp) erinnert sich:
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Walter für die Genehmigung, hier Auszüge aus seinem Onlinebuch zu verwenden. Das ganze, äußerst interessante Buch findet ihr hier.

Wir liegen in unseren Zimmern in der Viehofer Straße 25 in Essen unter´m Dach und erholen uns von den Strapazen der Podium-Nacht (unsere Stamm- & Szene - Kneipe). Es ist irgendwann 1970 so gegen 12.00 Uhr mittags - highnoon - eigentlich eine Zeit, wo niemand es wagen sollte, bei uns anzurufen (vor dem Frühstück können wir einfach noch nicht denken und sind verdammt agressiv). Am anderen Ende der langen Leitung Rolf-Ulrich Kaiser, der Macher des Ohr Labels und unser Produzent. Ich höre Bernhard: "Hast Du mal auf die Uhr geguckt? Weißt Du eigentlich, wie früh es ist... ? ! ... ... Wer? Was? Wann? Was ist das? Ein Festival! Wir? Wer spielt da? Ah ja, verarschen - um diese gottverlassene Zeit. ...Du spinnst!. Nein, vielleicht, ja, ich melde mich noch mal, wenn ich sprechen kann."

Beim Frühstück erzählt er (ich will jetzt nix von seiner zittrigen Stimme erwähnen): WIR sollen auf dem größten Open-Air-Festival auf deutschem Boden spielen - auf der Insel Fehmarn. Mit dabei alles, was Rang und Namen hat: Rod Steward, Jimmy Hendrix, Sly & the Family Stone, Emerson Lake & Palmer, Colosseum, Procol Harum, Mungo Jerry, Incredable String Band, Renaissance, Peter Green, Taste, Ten Years after, Ginger Bakers Airforce, Canned Heat...und Gott und die Welt... und Witthueser & Westrupp.
Ich glaub´s nicht und verschluck mich und krieg Krämpfe und weiß: das ist zuviel für meine zarte Musiker-Seele Wir geihern und lachen und schreien und tanzen – und haben solche Muffe: 20 – 30.000 Leute werden erwartet, und wir mit Ukulele und a-Gitarre und unseren Liebes- und Vampirliedern - 2 kleine Davids gegen den Rest des Universums. Der Totenkopf im Vogelkäfig wackelt bedenklich mit der Kinnlade – aber wir rufen RUK zurück und sagen - natürlich zu.

it unserem alten Mercedes Benz 280-Diesel machen wir uns auf den Weg nach Fehmarn. Am Eingang zum Festival-Gelände abrupter STOP an der Schranke. Die freundlichen, zuvorkommenden, liebenswürdigen und hilfsbereiten Ordner von den Hamburger Hell-Angels hauen uns erst mal eine dicke Dülle in unsere Motorhaube, heißen uns aufs herzlichste Willkommen und wollen unseren MERCEDES umkippen - bis wir ihnen irgendwie klarmachen können, das wir DIE Top-Acts (?) sind tatsächlich reindürfen - ja müssen (was wäre das denn sonst ohne uns für ein Festival geworden).

Klatschnass geschwitzt fahren wir durch dieses riesige Festival-Gelände in Richtung Bühne: 10m (oder waren es 100) hoch, gigantische Ausmaße, Orange-Türme bis in den Himmel. Wir haben schon einige große Festivals hinter uns - aber so etwas haben wir wirklich noch nie gesehen - Woodstock in old old Gernany. Gerade läuft der Soundcheck mit Ginger Baker´s Air-Force und einigen obergeilen Tänzerinnen – Hey Mann, ist das irre. Und wir mittendrin...

Wir rauchen uns erst mal eine oder zwei und melden uns dann in der "Baracke" (Festivalleitungs-Fertighaus mitten auf die grüne Wiese geklotzt) und wissen sofort, wir sind im Irrenhaus gelandet und gleich kommen die Bewährungshelfer um die Ecke und legen uns allen hier Zwangsjacken an: eine Hektik ohne Anfang und Ende, Telefone klingeln, Leute schreien durcheinander, wo ist denn der schon wieder, wieso sind die nicht da, wer seid ihr... Die Hell-Angels wollen die Hütte plattmachen, weil sie noch keine Knete gesehen haben, Techniker rennen rein raus raus rein, nach 3 Stunden hauen wir unverrichteter Dinge wieder ab und suchen uns ein schönes Plätzchen hinter der Bühne, wo wir unser Ein-Mann-Zelt aufschlagen und einrichten (Hotel ist nicht drin) und machen uns mit der Umgebung vertraut.

Wir besteigen die Bühne und sind von dem Ausblick erschlagen: überall Zelte und Plastikfolien, soweit das Auge reicht. Am Horizont Liliputaner oder noch kleinere Menschleinchen, die heftigst mit ihren kurzen Armen winken und rudern. Die Bühne selbst – ein Riesenteller. Wenn vorne eine Gruppe spielt, wird auf dem hinteren Teil (getrennt durch eine Wand) das Equipment der vorherigen Gruppe abgebaut und das der nächsten aufgebaut – per Aufzug werden die Sachen rauf- und runtergefahren. Wenn die vorne fertig sind und die hinten auch, kommen die Hells, stecken ein paar Holzpfähle in vorgebohrte Aussparrungen und drehen die ganze Scheibe samt Gerätschaften und Musikern um 180° - und weiter geht´s mit Musik - genial.

rgendwann taucht dann tatsächlich auch mal der Veranstalter auf und erklärt, dass es für uns keine feste Auftrittszeit gibt – das wird kurzfristig entschieden. Ist uns aber auch egal, wir quatschen mit vielen tollen Leuten, machen Musik und all das, was dazugehört.

Das Fest läuft, und mit ihm der große Regen. Es schüttet ununterbrochen, die Leute stehen, sitzen und liegen im Schlamm - eingehüllt in Regenjacken, Folien und Planen und hören sich die Cracks an, die aufpassen müssen, dass sie über ihre nassen Instrumente und Mikros keinen gewischt kriegen – es passiert trotzdem.

Die schöne weiße Schleiflackanlage von Sly & the Family Stone wird klitschnaß und dreckig, die Roadies fluchen, die Atmosphäre ist trotz (oder wegen?) des Regens elektrisch geladen – die Hells fackeln das schöne Fertighaus ab, weil Sie mit dem Veranstalter Stress haben – es ist nicht alles vom Allerfeinsten, was so am Rande passiert. Hendrix soll am Samstag Abend spielen, aber der Regen machte es ihm unmöglich auf die Bühne zu steigen wegen der Gefahr, elektrifiziert zu werden. Alle wollten den Hendrix hören - dafür sind viele schließlich hierhin gekommen... am Sonntag Morgen(?) soll er nun endgültig spielen - die ganze Nacht ist dies das Gesprächsthema Nummer eins.

Dann kommt der Sonntag morgen, und mit ihm die Sonne. Die vielen Leutchen schälen sich aus ihren Südwestern, das Plastik wird eingerollt, man trocknet langsam und will Musik hören – aber keiner macht welche. Der Veranstalter weckt uns - und ab geht´s. Als wir die Bühne hinaufkommen und als deutschsingendes Duett angekündigt werden, war das eigentlich nur interessant, weil die Leute dabei die Möglichkeit hatten, einen schönen Platz fürs Hendrix anhören zu finden ... Und was für ne Überraschung wir dann waren. Jimmy Hendrix liegt im Hotel und ist nicht ansprechbar – aber wir sind da – und damit auch dran.

ir betreten mit unseren kleinen akustischen Instrumenten die Riesenbühne – und ernten den ersten donnernden Applaus. Als die Mikrophone eingenordet sind und mein erster Ukulelenton über die Menge hinwegrollt, ernten wir Ovationen. Und als Bernhard bemerkt "verausgabt euch nicht: gleich kommt noch Jimmy Hendrix, der soll auch ganz gut sein", da haben wir gewonnen.

Ja das ist Flipper, der Freund Aller ....Unsere Musik – akustisch, ruhig und lyrisch – wallt über das Festival-Gelände und wird eins mit dem sonnigen Morgen. Es ist eine paradiesische Stimmung, ein unwiederbringliches Erlebnis für uns, wir vergessen unsere Angst und gehen auf in der Musik. Lustig heiter - wir bringen Licht in die Seelen der Festival Audienz... Und die wollten MEHR, und dann NOCH MEHR, .. und als wir zum Abschluss unsere Flipper-Hymne spielen, dürfen wir erst recht nicht von der Bühne – Zugaben folgen.

Wir - mit Hilfe des Publikums - trotzen den Versuche der Veranstalter, den Zeitplan einzuhalten und Hendrix endlich starten zu lassen: wir waren so abgefahren und das Publikum mit uns, dass sie den Hendrix warten ließen um uns zu hören... MEHR, MORE und wir antworten mit einem Satz als Reaktion auf die weiteren nichtendenwollenden Ovationen “... wir sind eine ganz ganz junge neue Gruppe und wir haben nur ein sehr beschränktes Repertoire, und deswegen fangen wir nun wieder von vorne an ".... und wir spielen weiter und DER HENDRIX muss warten...

Wir haben es geschafft. Wie im Traum kommen wir herunter – Schulterklopfen, Händeschütteln, Interviews geben, Veranstalteradressen entgegennehmen. Wir wollen uns noch Alexis Corner anhören, aber alles spricht uns an: irre, Wahnsinn, unglaublich – für uns auch. Auf Jimmy warten wir nicht mehr: wir packen ein und hauen ab – es ist einfach zu mächtig.

Die Zeitungen küren uns hinterher zu den "Königen von Fehmarn" – den Abräumern des Festivals.

Zu hoch gegriffen? Für uns war es DER GIG schlechthin, trotz vieler anderer wunderschöner Momente in unserem Musikerleben.